Produktionsschule Dithmarschen

Dieses Projektangebot der Bildung und Qualifizierung Meldorf gGmbH (BQM) basiert auf der Grundlage der Rahmenrichtlinie zur Förderung von Aktionen in der Prioritätsachse C „Investitionen in Bildung, Ausbildung und Berufsbildung für Kompetenzen und lebenslanges Lernen" des Landesprogramms Neue Arbeit und dient der  Verbesserung der beruflichen Integrationschancen von benachteiligten jungen Menschen unter 25 Jahren.

zum Landesprogramm Arbeit

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Anmeldung

Der Eintritt in die Produktionsschule erfolgt über eine vorhergehende Beratung der zuständigen Beratungsfachkräfte des Jobcenters Dithmarschen.

Die Laufzeit dieses Landesprojektes ist vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024. Ein laufender Einstieg ist möglich. Die Verweildauer der Teilnehmenden beträgt abgestimmt auf den individuellen Förderbedarf in der Regel bis zu 12 Mona­te.

Jobcenter Dithmarschen

Rungholtstraße 1
25746 Heide
Tel.: 0481 – 98 – 980

 

Der durchführende Bildungsträger, die Bildung und Qualifizierung Meldorf gGmbH (BQM), ist Mitbegründerin der Entwicklungsinitiative für Produktionsschulen im Jugendaufbauwerk Schleswig-Holstein und aktives Mitglied im Landesverband der Produktionsschulen sowie im Bundesverband der Produktionsschulen.

Der zentrale Aspekt unseres Produktionsschulkonzeptes ist die Idee der gesellschaftlichen Teilhabe junger Menschen durch die Produktion und den Verkauf von selbst hergestellten Waren und von nützlichen Dienstleistungen.

Produktionsschulen sind keine Schulen im Sinne des Schul­gesetzes. Produktionsschulen erfüllen eine didaktische und berufspädagogische Funktion, indem den Teilnehmenden fachpraktische Fähig- und Fertigkeiten, sowie die für eine schulische bzw. berufliche Integration notwendigen Sozial-und Personalkompetenzen vermittelt werden. Die individuel­le Förderung der Teilnehmenden steht dabei im Vorder­grund.

Produktionsschulen sind betriebsähnliche Bildungseinrichtungen, die junge Menschen insbesondere für den regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in relevanten Berufsfeldern qualifizieren. Dazu gehören: die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung; die berufliche Orientierung und die individuelle Berufswegeplanung; die Verbesserung ausbildungsrelevanter Qualifikationen; die Herstellung der Ausbildungsreife und Beschäftigungsfähigkeit sowie die Unterstützung beim Übergang in Ausbildung und Beschäftigung.

Es erfolgt keine Trennung zwischen Lern- und Arbeitsort - die Produkti­onsstätte ist gleichzeitig „Klassenzimmer“. Dieses produzierende Lernen als eine Art von Verbindung produktiven Arbeitens und sys­temischen Lernens steht hierbei im Vordergrund. Der Produktionsschüler entwickelt in den Werkstät­ten selbständig Problemlösungsstrategien und lernt in Gruppen kooperativ zu arbeiten. Die Tatsache, dass seine Waren und Dienstleistungen veräußert werden, erlebt der Produktionsschüler als Anerkennung. Produktion und Dienstleistungen werden sowohl nach außen wie nach innen von der Produktionsschule erbracht.

Wir organisieren zum Beispiel die Herstellung von Kleinserien mit Produktionsschülern einer Werkstatt oder eines Berufsfeldes. Die Idee für das Produkt oder die Dienstleistung wird aus der Gruppe heraus entwickelt und dem Ausbilder detailliert vorgestellt. Produktionsschüler und Ausbilder prüfen, ob die benötigten Ressourcen vorhanden sind, welche Unterstützung benötigt wird und wie arbeitsteilig vorgegangen werden soll. Das in der Werkstatt zunächst als Prototyp / vereinfachtes Versuchsmodell hergestellte Produkt wird präsentiert und besprochen. Ist das Versuchsmodell geglückt und intern anerkannt, wird geprüft, ob es für eine Kleinserie eine Marktfähigkeit und Marktnähe geben könnte. Kleinserien sind meistens für den besonderen Kleinverkauf (z.B. Basar, Sommermarkt, TdoT u. ä.) bestimmt.

Die Produktionsschule Dithmarschen hält ständig mindestens fünf produktionsorientierte Werkstattangebote vor:

Backwahn und Flinke Brotzeit

Im Angebot „Backwahn“ lernen Produktionsschüler zunächst die Produkte in unserer Bäckerei selbst herzustellen und damit zu wertschätzen. Außerdem erfahren sie dort vieles über die Grundlagen des Verkaufs von Lebensmitteln. Die „Flinke Brotzeit“ übernimmt die dort hergestellten Waren und vermarktet sie über einen Verkaufsstand. Die Flinke Brotzeit steht täglich (außer in den Ferien) an verschiedenen Orten in Meldorf und verkauft ein großes Sortiment von Snacks und Getränken an Schüler und Kursteilnehmer. Das Produktions- und Verkaufsteam ist für „alles“ zuständig – wird jedoch von Ausbildern beraten und begleitet.

Vom Baum zur Bank

Ob frisch geschlagene oder lang gelagerte Hölzer, alle werden in unserer Tischlerei und Zimmerei zu hochwertigen Gebrauchsgegenständen weiter verarbeitet und vermarktet. Die Holzbearbeitung und -verarbeitung umfasst beispielsweise: Büromöbel, Kunstobjekte, Aufarbeitung, „Entwicklung von Kleinmöbeln mit Pfiff' (Design), kombinierte Kinderspielzeug- und Kletterhütten, Recycling von Möbeln.

Kunst & Metall

Die Zusammenarbeit mit einem Profi im Bereich der Kunst & Metalltechnik wird unseren Produktionsschülern nach ihren vorhergehenden Produktionserfahrungen im Bereich Metallbearbeitung/-verarbeitung ermöglicht. Die in eigenen Werkstätten produzierten Produkte, z.B. Kunstobjekte, Kandelaber, Zaunbau, Rankhilfen, reparierten Geräten, Maschinen und Fahrrädern werden auf Märkten und Flohmärkten selbst vertrieben.

Topf und Turnschuh

Die BQM betreibt ein Restaurant mit 60 Plätzen im Ausbildungszentrum Meldorf, das täglich ca. 80 bis 100 Mahlzeiten in bis zu 4 Gängen in der eigenen gastronomischen Küche mit den Projektteilnehmern herstellt und in dem selbst gestalteten und ständig neu dekorierten Restaurant schnell an den Kunden bringt. Die Produktionsschüler lernen die komplette gastronomische Kette (in Küche, Service, Verkauf) kennen. Da es echte Gäste von außen gibt, geht es mittags natürlich immer im Laufschritt - am besten in Turnschuhen. Weitere Produkte sind: Veranstaltungsservice/Eventmanagement, Catering, Produktion und Präsentation von Buffets und Fast Food.

Werkstatt Kreativ

Dieses Angebot dient primär der Persönlichkeitsförderung und sozialen Integration der Produktionsschüler und steht häufig am Anfang ihrer Tätigkeit in der Produktionsschule oder kann als Rückzugbereich genutzt werden. Dieser Bereich steht unter keinerlei Produktions- und Vermarktungsdruck, sondern eröffnet den Jugendlichen Möglichkeiten der freien und sportlichen oder kreativen Entfaltung, z.B. Fitness, Kommunikation und Sprache, Grafik, Internet, Musik, Outfit (frisieren, schminken, schneidern) oder auch Fertigung von kunstgewerblichen Artikeln, zeitlich befristete Projekte, wie Ausstellungen, Verkaufs-Messen, Modenschauen, Garten-Themenpark, Theaterspielen, Musik-Video herstellen.

Mögliche weitere Kleinprojekte werden in folgenden Berufsfeldern umgesetzt: