Berufsorientierungsprogramm - BOP
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete das Programm zur "Förderung der Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten" (BOP) im Jahr 2008 mit einer Pilotphase. Aufgrund der hohen Akzeptanz bei den beteiligten Akteuren konnte das Programm im Juni 2010 bereits vorzeitig verstetigt werden. Bisher wurden Zuschüsse in Höhe von über 360 Millionen Euro für mehr als 1000 Vorhaben bewilligt. Damit werden knapp 815.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.
Seit 2009 haben Schüler im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms (BOP) in Dithmarschen die Gelegenheit, bei der BQM Einblicke in die moderne Berufswelt zu bekommen. Sie können an unserer Potenzialanalyse und an den Werkstatttagen teilnehmen und sich durch theoretische Informationen und praktische Erprobung in unseren Einrichtungen mit verschiedenen Berufsfeldern vertraut machen.
Die Potenzialanalyse und die Werkstatttage werden seit Jahren in enger Kooperation mit dem Verein Ausbildungs- und Arbeitsstätten Dithmarschen e. V. (JAW Dithmarschen) und den Lehrern der jeweiligen Schulen durchgeführt. Die Pädagogen bereiten diese mit ihren Schülern systematisch vor, begleiten sie und greifen dann Erlebnisse und praktische Ergebnisse im Rahmen des Unterrichts wieder auf.
Das BOP richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I von allgemeinbildenden Schulen – vorrangig solcher, die keine Hochschulreife anstreben. Gefördert werden eine Potenzialanalyse, die in der Regel im 2. Halbjahr der Klasse 7 stattfindet, und die Werkstatttage in Klasse 8. Während der Potenzialanalyse stellen die Schülerinnen und Schüler zunächst ihre Neigungen und Kompetenzen fest. Danach haben sie bei den Werkstatttagen die Chance, zwei Wochen lang mindestens drei Berufsfelder kennenzulernen.
Die Potenzialanalyse hilft Jugendlichen dabei, sich ihrer Interessen und Fähigkeiten bewusst zu werden. Untersucht werden soziale, personale und methodische Kompetenzen, die im Alltags- und Berufsleben von Bedeutung sind. Dazu gehören z.B. Problemlösefähigkeit, Zuverlässigkeit, Selbstvertrauen oder Team- und Kommunikationsfähigkeit.
Die Potenzialanalyse ist handlungsorientiert angelegt: in praktischen Übungen bewältigen die Schülerinnen und Schüler Situationen aus dem Alltag und der Arbeitswelt. Sie werden dabei von geschulten Pädagoginnen und Pädagogen beobachtet. Die verschiedenen Übungen regen die Jugendlichen auch dazu an, sich mit ihren beruflichen Interessen und Neigungen zu beschäftigen. Die Ergebnisse der Potenzialanalyse werden mit den Jugendlichen in Einzelgesprächen besprochen sowie schriftlich festgehalten. Sie dienen als Grundlage für eine individuelle Förderung der Jugendlichen im Anschluss. Die Potenzialanalyse ist keine Leistungsbeurteilung, bei der schulisches Wissen abgefragt wird. Vielmehr sollen die Schülerinnen und Schüler erfahren, welche Fähigkeiten und Potenziale in ihnen stecken und wie diese noch weiter ausgebaut werden können.
Durchgeführt wird die Potenzialanalyse ab der zweiten Hälfte der 7. Klasse. Sie dauert bis zu drei Tage und sollte außerhalb der schulischen Unterrichtsräume stattfinden. Nach der Potenzialanalyse geht es für die Schülerinnen und Schüler in die Praxis. In den Werkstatttagen haben die Jugendlichen zwei Wochen Zeit, mindestens drei Berufsfelder praxisnah kennenzulernen.
Die Werkstatttage werden in der Regel in der 8. Klasse durchgeführt und finden in der Werkstatt einer überbetrieblichen oder vergleichbaren Berufsbildungsstätte statt.
Die Jugendlichen werden während der Werkstatttage von erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbildern angeleitet und erhalten regelmäßig Rückmeldung zu ihrem Verhalten und ihren Stärken in jedem Berufsfeld. Die Jugendlichen erhalten eine erste Vorstellung davon, was im späteren Berufsleben auf sie zukommt und wofür schulisches Lernen wichtig ist.
Häufig wird auch ein Werkstück erstellt, das die Schülerinnen und Schüler mit nach Hause nehmen können. Das motiviert und macht stolz auf die eigenen Leistungen. Die Berufsorientierung schließt mit einem Zertifikat ab, das die Schülerinnen und Schüler bei Bewerbungen um Praktikumsplätze oder einen Ausbildungsplatz vorlegen können.
Die Wahl des Betriebspraktikums in Klasse 9 und des späteren Ausbildungsberufs kann durch das Berufsorientierungsprogramm bewusster und überlegter erfolgen. Das Berufswahlspektrum der Jugendlichen und die Chance auf den "richtigen" Beruf steigen.
Während der Werkstatttage können die Jugendlichen aus mindestens fünf Berufsfeldern auswählen.
Gefördert durch: